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Christian Späth, Berufsberater der Agentur für Arbeit in Rastatt und seit vier Jahren Betreuer der Schule, zeigte die gesamte Bandbreite der Hilfestellung zur Berufsfindung auf: vom sogenannten „LuK-Tag“ und den einwöchigen Berufsorientierungs-Praktika (BORS) bis zu Ausbildungsmessen (2013 wieder an der CNR selbst) und direkter persönlicher Beratung an der Schule. Da die Eltern einen entscheidenden Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder hätten, appellierte er für ein „offensives Angehen“. Mit Motivation würde es „klappen“, eine der offenen Lehrstellen zu besetzen. Die Chancen seien gut: Heute gebe es mehr freie Stellen als Bewerber!
Karl Streif, Filialleiter des schulischen Kooperationspartners Kaufland Bühl, rückte das Image des Handels in ein sehr positives Licht. Moderne Lehrpläne, attraktive Arbeitszeiten, vielfache Aufstiegschancen, gute Verdienstmöglichkeiten und vieles mehr werden einem Azubi Einzelhandelskaufmann heute geboten.
Wie im Bereich Handel kommt es auch im Bereich Technik auf die richtige Motivation des Jugendlichen an. Die Firma LuK Bühl bietet engagierten Leuten insgesamt 68 Ausbildungspläte, vom Industrie- und Werkzeugmechaniker über Technischer Zeichner bis zum Ingenieur. Dabei kann Ingo Bender, langjähriger Ausbildungsleiter bei LuK, ziemlich jedem eine Übernahme garantieren, der „einfache Erwartungen“ wie beispielsweise Lern- und Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Ausdauer und Belastbarkeit u.a. erfüllt. Ein Praktikum bietet jedem Jugendlichen die Möglichkeit, seine Interessen und Stärken kennenzulernen und vielleicht nicht einfach, ohne wirkliche Lernlust nach der mittleren Reife, auf eine weiterführende Schule zu wechseln.
Dass für das Erreichen des Abiturs neben meist 35 Unterrichtsstunden pro Woche viel Lernaufwand erforderlich ist, das verdeutlichte der Schulleiter der Handelslehranstalt, Roland Götz, anschaulich. Bei der Wahl einer weiterführenden Schule, sei es das Berufskolleg oder das berufliche Gymnasium, sollte sich der Bewerber ebenfalls über seinen Interessensschwerpunkt im Klaren sein. Die Anmeldung für eines der beruflichen Gymnasien wie z. B. das Technische oder Wirtschaftliche Gymnasium, das Ernährungs- oder Sozialwissenschaftliche Gymnasium, das Gymnasium für Biotechnologie oder Agrarwissenschaft, kann aufgrund des zentralen Anmeldesystems im Regierungsbezirk Karlsruhe nur an einer Schule erfolgen, und dabei muss der Bewerber seine Priorität festlegen. Während für ein Berufskolleg ein Notenschnitt von 3,0 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik genügt, war dies bisher meist nicht ausreichend für ein berufliches Gymnasium, je nach Nachfrage. Bei einem steigenden Angebot an beruflichen höheren Schulen und einem eventuellen zukünftigen Schülerrückgang (?) werden aber mehr Bewerber eine Chance bekommen.
Roland Götz informierte die anwesenden Eltern und Lehrer auf humorvolle Art umfassend über die schulischen Weiterbildungsmöglichkeiten nach der mittleren Reife und verabschiedete sich mit einem Schülergruß: „FFPX!“, was heißen soll „Viel Vergnügen, bleib gsund!“
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