Infoabend  2008

Kein Abschluss ohne Anschluss

 

„Kein Abschluss ohne Anschluss“, so lautete das Motto des diesjährigen Informationsabends zur Berufsfindung an der Carl - Netter - Realschule in Bühl.

Rektor Erhard Wein und Lehrerin Barbara Adam konnten eine Vielzahl an Eltern der Neuntklässler begrüßen. Dass die Schülerinnen und Schüler optimal auf  das Berufsleben vorbereitet werden, sei ein großes Anliegen der Bühler Realschule, die erst vor kurzem von der IHK für ihr Engagement auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Kooperation ausgezeichnet wurde. Herr Wein wies alle Anwesenden gleich auf den Termin der sechsten Ausbildungsmesse der CNR hin: 14. Mai 2009.

Als erster Referent informierte Otmar Lachenmeier, Berufsberater der Agentur für Arbeit, über schulische und berufliche Wege nach der Mittleren Reife.
 

Ein erhöhtes „Ausbildungsplatzdefizit“ bestehe bei Büro- und Verwaltungsberufen, in der Elektro-, Metall-, und Fertigungstechnik sowie vor allem im IT - Bereich. Auf diesen Gebieten sei oftmals Fachhochschulreife oder Abitur erwünscht.
Bei der betrieblichen Ausbildung kann die 1- jährige Berufsfachschule in vielen Bereichen, von der Fertigungstechnik bis zur Körperpflege, als 1. Lehrjahr vollwertig anerkannt werden. Bekommt man überdies einen sogenannten „Vorvertrag“, den u. a. die Firma LUK bietet, hat man sowohl einen Schulplatz als auch (meistens) einen Arbeitsplatz nach der Ausbildung sicher. Für einen betrieblichen Ausbildungsplatz sollte man sich mit dem Zeugnis der 9. Klasse bis Ende Juli 2009 bewerben, in der Schule bis Februar 2010 mit dem Zeugnis des 1. Halbjahres der 10. Klasse.

Eine rein schulische Ausbildung auf den Gebieten Pflege, Gesundheit, Labor, Erziehung, Fremdsprachen und Kreativ (Design) gibt es sowohl an staatlichen als auch an privaten Schulen. Über die Vielzahl an Berufen und Schulen in unserer Region informiert das aktuelle Heft „Infos zur Berufsausbildung“, das alle Schüler bekommen haben. Natürlich steht auch Herr Lachenmeier den Schülern und ihren Eltern als Berater zur Verfügung.

Wer sich bis Ende Juli um einen Ausbildungsplatz bei der Firma BOSCH
im technisch - gewerblichen Bereich bewerben will, muss das jetzt online über die BOSCH - Internetseite tun. Am Computer werden personale Daten sowie die letzten drei Zeugnisse abgefragt.

Dieter Domröse, Ausbildungsleiter bei der Firma BOSCH, präsentierte den interessierten Eltern gleich eine weitere Neueinführung: Ab 2010 erhalten geeignete Auszubildende die Möglichkeit, parallel zu ihrer Ausbildung die Fachhochschulreife an der Gewerbeschule Bühl zu erlangen, um eventuell anschließend ein Ingenieursstudium zu absolvieren. Fachlich qualifizierte Ingenieure seien das Ziel der Firma BOSCH. Dass es dabei auf hohe Eignung und Qualifikation ankommt, verdeutlichen schon die aktuellen Zahlen:
Derzeit gibt es insgesamt 140 Lehrlinge und 10 nicht besetzte Ausbildungsplätze. Trotz der angespannten Wirtschaftslage wird es nach Angabe von Herrn Domröse bei den Ausbildungsplätzen keine Einschnitte geben. Die Entscheidung für die 36 neuen Auszubildenden fällt jeweils bis Ende des Jahres.

Andrea Senn - Lohr von der Schule für Pflegefachberufe am Klinikum Mittelbaden stellte Berufe in den Bereichen Gesundheit / Krankenpflege und Operationstechnische Assistenz dar. Eine wichtige Voraussetzung seien sowohl die persönliche Eignung als auch die „Festigkeit des Berufswunsches“. Insbesondere bei jungen Bewerbern und Bewerberinnen ist deshalb z. B. ein freiwilliges soziales Jahr oder der Besuch des Berufskollegs für Gesundheit / Pflege anzuraten. Ein halbjähriges Praktikum soll klären, ob man die Belastungen in diesem Beruf gut aushalten kann. Die Kliniken Bühl, Baden-Baden und Rastatt bieten ca. 150 Lehrplätze, Bewerbungen sind an die jeweiligen Schulen zu richten. Auf den Gebieten Gesundheit und Pflege gibt es nach der Ausbildung vielfältige Spezialisierungsmöglichkeiten, z. B. Stationsleitung oder Pflegemanagement, auch ein Pflegewissenschafts - Studium ist möglich.

Als letzter Referent sprach der Leiter der Handelslehranstalt, Roland Götz, über die weiterführenden Schulen, die zu einem „weiterführenden Abschluss“ führen würden. In drei Jahren kann man an den beruflichen Gymnasien das allgemeine Abitur erlangen. Während für die allgemeinbildenden Fächer gleiche Lehrpläne gelten, unterscheiden sich die Gymnasien durch die jeweils sechs Unterrichtsstunden in den Profilfächern.

Die Gewerbeschule Bühl bietet die Profile Technik, Informationstechnik, Technik und Management, in Rastatt wird auch Gestaltung und Medien angeboten. Weitere berufliche Gymnasien in Rastatt sind das Biotechnische, das Ernährungswissenschaftliche und bald auch das Sozialwissenschaftliche. In Ettlingen gibt es die agrarwissenschaftliche Ausrichtung.

An der Handelslehranstalt in Bühl bildet Wirtschaft den Schwerpunkt.

Die Bewerbungen erfolgen an den staatlichen Schulen mit dem Halbjahreszeugnis der 10. Klasse und am 25. März erfahren die Bewerber, ob sie eine Zu - oder Absage erhalten.
Der erforderliche Notendurchschnitt in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch ist 3,0.
Aber: Letztes Jahr standen allein am Wirtschaftsgymnasium den 90 Plätzen 150 Anmeldungen gegenüber, so dass nur die Bewerber mit einem Notendurchschnitt bis 2,6 an die Reihe kamen.

Neben hervorragenden Noten und Tugenden wie Pünktlichkeit, Selbständigkeit u. a. ist nach den Worten von Herrn Götz eine „gewisse Leidensfähigkeit“ unabdingbar: Nur 180 Schultage bleiben in einem Schuljahr für die Stoffbewältigung. Wer schon etwas „schulmüde“ sei, sollte sich demnach nicht für das berufliche Gymnasium entscheiden.

Aber: Das Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ gelte auch hier.
Eine weitere Vollzeitschule, die zum Fachabitur führt, ist das Berufskolleg.
In Bühl kann man dieses in zwei Jahren auf den Gebieten Wirtschaft, Fremdsprachen, Gesundheit / Pflege, Sozialpädagogik, Technik / Medien und Informatik erreichen.
Der Anmeldeschluss ist Ende Februar.

 

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