Boysday 2010

Schon zum 3. Mal
„Boys’ Day” an der Carl-Netter-Reaschule Bühl

 

„Neue Wege” sollen Mädchen und Jungen beim alljährlichen „Girls’ und Boys’ Day” beschreiten, um die bislang sehr eingeschränkte „geschlechtsspezifische Berufswahl” zu erweitern. Während die Mädchen schon zum 10. Mal aufgefordert waren, in technische Berufe  hineinzuschnuppern, gab es dieses Jahr nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur fĂĽr Arbeit zum ersten Mal einen flächendeckenden „Boys’ Day” im SĂĽdwesten.

Nicht so an der Carl-Netter-Realschule in Bühl: Schon zum 3. Mal hatte die Lehrerin Lucia Glaser-Kafka für die Schüler der 7. Klassen einen „Schnupperkurs” im sozialen und hauswirtschaftlichen Bereich organisiert. Dass sich der Männeranteil in sozialen Berufen erhöht und die Jungen in der Betreuung auch außerhalb der Familie männliche Vorbilder finden, diese Zielsetzung wird an der CNR schon länger in die Tat umgesetzt, zum einen durch die klassenübergreifenden Projekte „Soziales Engagement”, zum anderen auch mit Hilfe des „Boys’ Days”.

Nicht Theorie, sondern Praxis stand dabei an oberster Stelle. Während ein Großteil der Jungen direkt in Kindergärten und Altersheimen vor Ort waren, nahmen die restlichen Schüler an praktischen Unterrichtsstunden in Hauswirtschaft, Altenpflege und Erziehungsarbeit teil.

Peter Doll und Marian Schnurr stellten den Beruf des Altenpflegers vor. Dass der Tagesablauf in der Pflege sehr abwechslungsreich ist und nicht nur aus der angewandten Ăśbung des Bettenbeziehens besteht, das konnten die beiden Pfleger sehr gut vermitteln.

An der Elly-Heuss-Knapp-Schule steht bei der Ausbildung zum Erzieher die frühpädagogische Arbeit mit Kindern im Mittelpunkt. Die Schüler erhielten dort bei praktischen Unterrichtseinheiten mit Experimenten direkt Einblick in einen Ausbildungstag.

Was viele Jungen auch interessierte, war der persönliche Lebenslauf von Altenpflegern und Erziehern: Viele von ihnen kamen erst über Umwegen zu ihrem jetzigen Traumberuf – der eine über eine technische Lehre und Zivildienst, der andere über ein Studium. Freude an der direkten Arbeit mit Menschen, Sinn finden in der beruflichen Aufgabe, diese Ziele können im Bereich der Pflege, der Erziehung und des Gesundheitswesens in hohem Maß verwirklicht werden.

Dass praktische hauswirtschaftliche Fertigkeiten wie Hemdenbügeln, Knopfannähen, Wäschesortieren und Fleckentfernen nicht nur für das häusliche Zusammenleben wichtig sind, sondern in vielen Berufszweigen zu den „Grundfertigkeiten” gehören, das erfuhren die Schüler bei vielen praktischen Aufgaben mit den Referendarinnen Katrin Hausmann und Sonja Blendea.

Ob technische Berufe für Mädchen oder soziale für Jungen – der „Girls’ + Boys’ Day” bietet auf jeden Fall eine gute Orientierung für die zukünftigen Berufsfindung.

Text und Bild: Petra Santl

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