Boysday 2011

Zum 11. Mal „ Girls’ Day ” und zum 4. Mal „ Boys’ Day ”
an der Carl-Netter-Realschule Bühl

 

„Neue Wege“ sollen Mädchen und Jungen beim ihrem „Zukunftstag“ beschreiten, um die bislang häufig geschlechtsspezifische Berufswahl zu erweitern. Während die Mädchen schon zum 11. Mal aufgefordert waren, in technische Berufe hineinzuschnuppern, gab es dieses Jahr zum ersten Mal im ganzen Land einen eigenen Aktionstag für die Jungen. Nicht so an der Carl-Netter-Realschule in Bühl: Schon zum 4. Mal hatte die Lehrerin Lucia Glaser-Kafka für die Schüler der 7. Klassen einen „Schnupperkurs“ im sozialen und hauswirtschaftlichen Bereich organisiert.

Dass sich der Männeranteil in pädagogischen und sozialen Berufen erhöht und die Jungen in der Betreuung auch außerhalb der Familie männliche Vorbilder finden, diese Zielsetzung wird an der CNR schon länger in die Tat umgesetzt, zum einen durch die klassenübergreifenden Projekte „Soziales Engagement“, zum anderen auch mit Hilfe des „Boys’ Days“.

Während viele Mädchen bei BOSCH und LUK in technische Berufe schnupperten, waren die Jungen entweder direkt in Kindergärten und Altersheimen vor Ort oder nahmen an praktischen Unterrichtsstunden in Hauswirtschaft, Altenpflege und Erziehungsarbeit teil.

Nach Rollenspielen zum Überdenken der eigenen Rolle und nach einem „Workshop Hauswirtschaftliche Techniken“ waren viele Jungen fit in Wäsche sortieren, Knopf annähen und Bügeln. Dass diese Fertigkeiten nicht nur für das häusliche Zusammenleben wichtig sind, sondern in vielen Berufszweigen zu den „Grundfertigkeiten“ gehören, war vielen neu.

Anschließend erfuhren sie an der Elly-Heuss-Knapp-Schule, wie sehr bei der Ausbildung zum Erzieher die frühpädagogische Arbeit mit Kindern im Mittelpunkt steht. Die Schüler erhielten dort bei praktischen Unterrichtseinheiten direkt Einblick in den Ausbildungsalltag. Wegweiser nach „Malibu“ oder „Sonnenschein“ empfingen die Schüler im Veronikaheim. Der Altenpfleger Peter Doll zeigte ihnen bei einem Rundgang die verschiedenen Stationen Betreutes Wohnen, Alters- und Pflegestation sowie den „geschützten Wohnbereich“ der gerontopsychiatrischen Abteilung. Was viele Jungen interessierte, war der persönliche Lebenslauf von Altenpflegern und Erziehern: Viele von ihnen kamen erst über Umwegen zu ihrem jetzigen Traumberuf – der eine über eine technische Lehre und Zivildienst, der andere über ein Studium. Freude an der direkten Arbeit mit Menschen, Sinn finden in der beruflichen Aufgabe, diese Ziele können im Bereich der Pflege, der Erziehung und des Gesundheitswesens in hohem Maß verwirklicht werden.

Ob technische Berufe für Mädchen oder soziale für Jungen – der „Girls’ + Boys’ Day“ bietet auf jeden Fall eine gute Orientierung für die zukünftige Berufsfindung.

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