Infoabend 2009

Das Foto zeigt von links:
Rita Weber (Elly-Heus-Knapp-Schule Bühl), Rektor Erhard Wein (Carl-Netter-Realschule Bühl), Simone Koch (Sparkasse Bühl), Christian Spät (Agentur für Arbeit Rastatt) und Ausbildungsleiter Ingo Bender von der Firma LUK

Erwartungen an zukünftige Auszubildende zu hoch?

Ausbildungsleiter Ingo Bender von der Firma LUK bei seinem Referat am 17.11.09

Informationsabend zur Berufsfindung an der Carl-Netter-Realschule Bühl

Eigentlich erscheinen die Erwartungen an Ausbildungsplatzbewerber, die Ingo Bender, Ausbildungsleiter der Firma LUK, nennt, nicht zu anspruchsvoll: „Grundlegende Beherrschung einfacher Rechentechniken und der deutschen Sprache, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, Ausdauer und Belastbarkeit…“. Ein Wunschbewerber, so verlangt er unter anderem, „schmiert sich das Pausenbrot selbst“ und „kommt morgens zur Tür herein und sagt `Guten Morgen`“. Doch das ist offensichtlich keine Selbstverständlichkeit (mehr). Von den 54 Ausbildungsplätzen, die die Firma LUK Bühl im technischen und kaufmännischen Bereich bietet, bleiben nach Aussage von Ingo Bender einige unbesetzt, weil die Bewerber (bis zu 700 jährlich!) die Erwartungen nicht erfüllen können.

Zu einem Berufsinformationsabend am 17. November konnten Rektor Erhard Wein und Lehrerin Barbara Adam eine Vielzahl an Eltern der Neuntklässler begrüßen. Vier Referenten und Referentinnen informierten umfassend über berufliche und schulische Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach der mittleren Reife.

Wie viel an der Carl-Netter-Realschule für die Berufsfindung der Schüler getan wird, darüber klärte Christian Späth, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit in Rastatt und Betreuer der CNR-Schüler, auf: Für die Neuntklässler gibt es Sprechstunden an der Schule, Besuche beim Berufsinformationszentrum BIZ in Rastatt, das einwöchige Betriebspraktikum „BORS“, Bewerbungstraining in der Sparkasse Bühl sowie viele Ausbildungsmessen in der Region. Eine der größten und etabliertesten Messen im Landkreis, nämlich die an der eigenen Schule, findet in zweijährigem Rhythmus erst wieder 2011 statt. Des Weiteren können die Schüler der CNR von den guten wirtschaftlichen Kooperationen mit vielen Firmen, für die die Realschule im letzten Jahr eine IHK-Auszeichnung erhielt, profitieren. Vielfältige Broschüren sowie verschiedene Online-Portale der Agentur für Arbeit informieren Schüler und ihre Eltern über bis zu 350 mögliche Ausbildungsberufe, offene Ausbildungsstellen, betriebliche und schulische Weiterbildungsmöglichkeiten. Was den Ausbildungsmarkt betrifft, wartete Christian Späth mit neuesten Zahlen auf: Kamen 2008 auf 1925 Ausbildungsstellen 2406 Bewerber, so sind es 2009 (Stand: 30.09.2009) 1747 Ausbildungsplätze und 1954 Bewerber, also rund 500 weniger. Diese Zahl interpretierte der Berufsberater in der Hinsicht, dass bei den Schulabgängern eine große Tendenz zu weiterführenden Schulen bestehe. Ein großer Andrang von Bewerbern herrsche immer noch, wie die Jahre vorher, bei Metall- und Elektroberufen sowie im Bereich Waren / Dienstleistung. Dafür seien aber gute Noten und ein gut verlaufenes Praktikum unabdingbar.

Simone Koch, die Ausbildungsleiterin der Sparkasse Bühl, informierte umfassend über die Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten bei der Sparkasse. „Wie möchten Sie beraten werden?“ Die angesprochenen Eltern nannten mit ihren Antworten zugleich die Erwartungen, die ein Bewerber mitbringen muss: Freundlichkeit, Zuvorkommenheit, Kompetenz, verbunden mit einem entsprechenden Äußeren und Auftreten. Nicht zu vergessen: Gute Noten sind nach Worten Frau Kochs neben einer frühzeitig abgeschickten Bewerbung und einem Praktikum (auch in den Ferienzeiten) nötig, um zu einem Einstellungstest und später vielleicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Als stellvertretende Schulleiterin der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Bühl sprach Rita Weber über die Möglichkeiten, die allgemeine Fachhochschulreife an ihrer Berufsfachschule in den Bereichen Erziehen, Soziales und Gesundheit/Pflege zu erreichen. Für die Schüler und Schülerinnen, deren Notenschnitt nicht ganz für die Aufnahe in ein weiterführendes Gymnasium reicht, bietet sich in verschiedenen ein- oder zweijährigen Berufskollegs die Möglichkeit, die allgemeine Fachhochschulreife nach einem schulischen Teil und einem Praktikum oder einer Berufsausbildung im jeweils gewählten Bereich (z. B. Erziehung oder Krankenpflege usw.) zu erlangen. „Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen“ war das Schlusswort der stellvertetenden Schulleiterin.

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